Verschiedene Lerntypen - Welcher bist du und was bedeutet das für dich?

Verschiedene Lerntypen - Welcher bist du und was bedeutet das für dich?

Verschiedene Lerntypen

In diesem Artikel lernst du die 4 großen Lerntypen kennen und wie du dieses Wissen für deine Zukunft nutzen kannst.

 

Die 4 Lerntypen und ihre Bedeutung

Der Mensch lernt sein ganzes Leben lang. Die Zeiten, in denen du zur Schule gegangen bist und dann noch eine Ausbildung oder ein Studium absolviert hast, um anschließend für den Rest deines Lebens einfach so zu arbeiten, sind längst vorbei. Nicht nur in der Schule, sondern dein ganzes Leben lang ist es wichtig, dass du deinen Lerntyp kennst. Denn während der eine alles Wissen am besten aus Vorträgen sammelt, muss der Nächste lesen und wieder andere müssen es praktisch erfahren.

 

Woher kommt das Konzept der Lerntypen?

Das Wort „Lerntyp“ geht auf den deutschen Systemforscher Frederic Vester zurück. Und auch, wenn die Wissenschaft diese doch recht grobe Einteilung inzwischen mitunter kritisch betrachtet, beschreibt der Begriff sehr gut, was dahinter steht: Jeder Mensch lernt unterschiedlich. Was für den einen richtig ist, kann für den anderen ganz falsch sein. Wenn du die unterschiedlichen Lerntypen kennst, wirst du es dir in deinem Leben und besonders in Weiterbildungen immer leichter machen können. Das kann dir jetzt für deinen Schulabschluss, aber auch später in beruflichen Weiterbildungen von großem Nutzen sein. Denn wenn du erst mal aus der Schule raus bist, musst du dich erst wieder ans Lernen gewöhnen und mit diesem Wissen wirst du es ganz sicher schaffen.

 

 Wie lernen die 4 verschiedenen Lerntypen?

Wenn wir das Konzept von Vester verfolgen, kannst du mit der Kenntnis der Lerntypen und ihrer Besonderheiten viel einfacher lernen. Aber welche Typen sind das nun genau?

  • Der visuelle Lerntyp – die Macht des Sehens: Wenn du dieser Lerntyp bist, musst du die Information vor deinen Augen sehen und zwar am besten direkt auf einen Blick. Du lernst idealerweise durch Schaubilder, Diagramme, Skizzen, aber auch durch Filme. Und wie lernst du dann Vokabeln oder Definitionen? Schreib dir Karteikarten – da hast du alle Informationen auf einen Blick und wirst sie dir leicht merken können.
  • Der motorische Lerntyp – die Macht der Praxis: Als dieser Lerntyp fasst der Spruch „Learning by doing“ dein ideales Lernen ziemlich gut zusammen. Du erfasst die Dinge buchstäblich und du willst dein Wissen am liebsten direkt praktisch anwenden. Fremdsprachen lernst du am besten mit einem Muttersprachler als Tandempartner. Andere Dingen begreifst du durch Gruppenaktivitäten oder praktische Anwendungen.
  • Der auditive Lerntyp – die Macht des Hörens: Du kannst am besten lernen, wenn du hörst, was du aufnehmen sollst? Ein Vortrag, ein Gespräch oder auch eine Tonaufnahme ist genau das Richtige dafür. Und was tust du, wenn du aus einem Text lernen sollst? Dann kannst du ihn dir laut vorlesen und damit das Medium des visuellen Lerntyps zu deinem machen.
  • Der kommunikative Lerntyp – die Macht der Gruppe: Wenn du dieser Lerntyp bist, sind Lerngruppen oder zumindest ein Lernpartner dein Medium der Wahl. Dabei geht es nicht um die Tatsache, in einer Gruppe zu lernen, sondern viel mehr darum, dass du die Interaktion brauchst. Der große Vorteil dieses Lerntyps besteht darin, dass ihr euch bei schwierigen Themen gegebenenfalls ergänzen könnt und dadurch in der Regel deutlich schneller lernt.

 

Abitur nachholen Lerntyp

 

6 Fakten über das Lernen, die du noch nicht kennst

  1. Es gibt Mischtypen der Lerntypen: Du musst nicht auf Druck probieren, dich genau einem Lerntyp zuzuordnen. Vielleicht kannst du die eine Information durch Hören gut aufnehmen, weil der Vortrag packend ist und beim nächsten Thema brauchst du eher den Lernpartner. Wichtig ist, dass du im Geist beweglich bleibst und dich an die unterschiedlichen Situationen anpasst. Experimentiere ruhig ein wenig und finde die perfekte Mischung für dich.
  2. Dein Gehirn wird nicht voll sein: Du hast das Gefühl, du bekommst nichts mehr in dein Gehirn rein? Jetzt lernst du schon so lange, aber dieser letzte Absatz bleibt einfach nicht im Kopf? Dann ist dein Gehirn aber noch lange nicht voll. Gehirnforscher haben errechnet, dass dein Gehirn das gesamte Wissen des Internets fassen könnte – rein technisch. Tatsache ist aber auch, dass das Lernen Verbindungen von Nervenzellen nutzt – was du nicht brauchst, wird wieder gelöscht.
  3. Die Pause macht’s: Natürlich musst du darauf achten, dass du dir das Wissen aneignest. Das eigentliche Lernen geschieht aber in den Pausen. Achte also darauf, dass du sinnvolle Lernabschnitte zusammenfasst und dann eine Pause machst. Auch im Schlaf funktioniert das übrigens sehr gut.
  4. Gute Fette für die Energie: Um die Nervenzellen miteinander verbinden zu können, braucht dein Gehirn gutes „Futter“ und das besteht aus guten Fetten, wie du sie beispielsweise aus Nüssen, Avocados und hochwertigen Ölen (Olivenöl, Leinöl, Rapsöl) beziehen kannst. Verschiedene Studien haben ergeben, dass zu viel Fast Food das Gehirn unter Umständen sogar schrumpfen lässt.
  5. Du brauchst eine gute Lernatmosphäre: Dazu gehören nicht nur ein guter Tisch und ein passender Stuhl. Dazu gehören auch Dinge wie passendes Licht und bei manchen Menschen sogar Musik. Gerade der auditive Typ braucht eher eine ruhige Lernumgebung, aber besonders der visuelle Lerntyp kann mit einer Musik, die nicht zu textlastig ist, Informationen noch leichter verarbeiten.
  6. Betrachte deinen Körper als Gesamtwerk: Natürlich musst du dein Gehirn regelmäßig fordern. Aber da ist auch noch dein restlicher Körper, der nach Ausgleich verlangt. Das kann ein Spaziergang oder auch Sport sein. Achte darauf, dass dein Ausgleich nicht noch mehr Information wie Fernsehen oder ein gutes Buch ist. Vielleicht möchtest du dich aber auch einfach entspannen – dann kann eine Badewanne eine gute Idee sein.

 

Fazit

Du hast jetzt jede Menge über das Thema Lernen und die verschiedenen Lerntypen erfahren. Finde also heraus, welcher Lerntyp du bist – eher der visuelle, der auditive, der kommunikative oder der motorische – vielleicht aber auch eine Mischform. Je früher du das für dich weißt, desto leichter wirst du es auf Dauer anwenden können.

Was denkst du über diese Einordnung und wie lernst du selbst am besten? Was wirst du mit diesem neuen Wissen anfangen? Hast du dich bisher immer gezwungen, Fakten durch Lesen aufzunehmen und beim Lesen dieses Artikels hast du herausgefunden, dass du doch eher auditiv veranlagt bist? Es ist nie zu spät, etwas zu verändern – experimentiere herum und bleib neugierig. Lernen ist ein Prozess und der kann sich jederzeit verändern.

 


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